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QR-Home Thema: Vögel
Ara

Der Ruf der smaragdgrünen Weiten

Ich heiße Marina – ja, wie das Meer, obwohl ich mit Wasser gar nicht so viel zu tun habe! Ich bin ein Ara, genauer gesagt ein Gelbbrustara, und mein Zuhause ist der dichte Regenwald am Rande des Amazonas. Hier gibt es mehr Farben und Geräusche, als du dir vorstellen kannst! Grüne Blätter so weit das Auge reicht, das unaufhörliche Summen von Insekten und die warmen Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach brechen, fühlen sich für mich wie zuhause an. Doch was ich wirklich liebe, ist das Fliegen. Am liebsten fliege ich mit meinem besten Freund Paco, einem grimmigen – aber sehr schnellen – Purpurstirnseitenspecht. Wir sind vermutlich ein ziemlich merkwürdiges Duo, aber wenn du wüsstest, wie furchtlos Paco ist, dann würdest du verstehen, warum ich ihn bewundere.

Eines Morgens, als die Sonne gerade durch den Nebel kroch und die Blätter glitzerten, war alles anders. Ich hatte Hunger. Wirklich schlimmen Hunger. Meine Lieblingsspeise – die Früchte des Bertholletia-Baumes, auch Paranüsse genannt – sind nicht leicht zu knacken, aber heute war es noch schwerer. Die Nüsse waren fest verschlossen, und selbst mit all meiner Technik durch Schlagen, Nagen und Wenden mit meinem kräftigen Schnabel kam ich nicht an die leckeren Kerne. Paco machte auf einem Ast über mir Halt und sah zu mir herunter. „Na, Schwierigkeiten, Marina?“, piepste er und knackte mühelos ein kleines Samenkorn in seinem Schnabel. Ich schnaubte, was bei einem Ara eher klingt wie ein kehliges Krächzen. „Ich komme schon klar!“, antwortete ich und warf die Paranuss gegen den Baumstamm. Ein Versuch, der nichts brachte außer einem beleidigten Blick von Paco.

Später am Tag flogen wir gemeinsam tiefer in den Wald, wo das Licht schwächer war und der Boden mit herabgefallenen Blättern übersät. Die Geräusche des Waldes, die ich normalerweise beruhigend fand, wirkten heute lauter und fremder. Während wir unterwegs waren, spürte ich plötzlich, wie die Luft um uns kühler wurde. Paco blieb plötzlich mitten im Flug stehen und starrte nach vorne. „Hast du das gehört?“, fragte er alarmiert. Zunächst hörte ich nichts, aber dann spürte ich es – die Flügelschläge eines Raubvogels. Ein Harpyie-Adler, dachte ich mir. Sie sind majestätisch, aber sehr gefährlich, vor allem, wenn man so auffällig bunt ist wie ich. Mein Herz hämmerte, und die Paranuss, die ich noch immer in meinem Fuß hielt, wurde fast von mir fallengelassen.

„Schnell, Marina, da hinten ist ein hohler Baumstamm!”, rief Paco, der bereits blitzschnell zwischen den Lianen nach unten schoss. Ich folgte ihm in den Schutz des dunklen Unterschlupfs, den wir in letzter Sekunde erreichten. Schwer atmend kauerte ich mich auf den Boden. Paco schien überhaupt nicht aus der Fassung gebracht; er plusterte nur ein wenig sein rot-schwarzes Gefieder auf. „Gut, dass du auf mich gehört hast“, sagte er und grinste mich frech an. Ich wollte ihm gerade eine schlagfertige Antwort geben, doch dann bemerkte ich etwas. Während des hektischen Flügelschlags hatte ich die Paranuss verloren. Enttäuscht ließ ich den Kopf hängen. Der Hunger war noch da, und jetzt war ich auch noch erschöpft.

Doch aufgeben? Das kam nicht infrage. Als der Adler fort war und wir den sicheren Unterschlupf verlassen konnten, hatte Paco eine Idee. „Lass uns einen Affen suchen! Ein Kapuzineraffe könnte helfen“, schlug er vor. Kapuziner sind kluge Tiere, und obwohl ich normalerweise meine Nahrung lieber alleine finde, sah ich ein, dass es klug wäre, dieses Mal Hilfe zu holen. Einige Flügelschläge später fanden wir tatsächlich zwei Kapuzineraffen, die spielerisch Nüsse und Früchte zerbrachen. Paco erklärte ihnen in seiner üblichen Weise unser Problem, und nach einem Tauschgeschäft – ich gab ihnen eine besonders saftige Frucht, die ich von einem Nahen Strauch geholt hatte – knackten sie die Paranuss für mich. Endlich konnte ich mir den leckeren Kern schmecken lassen!

„Manchmal braucht man einfach ein wenig Hilfe“, murmelte ich zu Paco, der oben auf einem Ast saß und sich zufrieden die Brustfedern putzte. Er grinste nur und sagte nichts. Ein weiterer Tag im Regenwald, mit all seinen spannenden, gefährlichen und wunderschönen Seiten, ging zu Ende. Ich flog nach Hause zu meinem Schwarm, satt und ein kleines bisschen weiser.

Wusstest du schon?

Aras sind nicht nur wunderschön, sondern auch extrem schlau! Sie gehören zu den wenigen Tierarten, die Werkzeuge benutzen können, um an schwierige Nahrungsquellen heranzukommen oder sich die Arbeit zu erleichtern.

Fakten und Daten - Ara

Name:Ara
Wissenschaftlicher Name:Ara macao
Gewicht:ca. 900-1200 g
Maße:ca. 81-96 cm lang, Flügelspannweite ca. 90-100 cm
Lebensalter:ca. 40-50 Jahre
Lebensraum:Tropische Regenwälder, Savannen
Geschwindigkeit:ca. 35-40 km/h

Aras sind farbenprächtige Papageien, die in den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas heimisch sind. Sie sind bekannt für ihr lebhaftes Gefieder, das in strahlenden Farben wie Blau, Rot, Grün und Gelb leuchtet. Es gibt mehrere Arten von Aras, darunter der Blaue Ara, der Gelbbrustara und der Scharlachara, die sich in Größe und Färbung unterscheiden.

Aras sind intelligente und soziale Vögel, die oft in Paaren oder kleinen Gruppen leben. Sie sind geschickte Kletterer und nutzen ihre kräftigen Schnäbel, um sich an Ästen festzuhalten und Nüsse und Früchte zu knacken, die den Hauptbestandteil ihrer Nahrung ausmachen. Aras haben auch die Fähigkeit, menschliche Stimmen und andere Geräusche zu imitieren, was sie zu beliebten Haustieren macht, obwohl sie viel Platz und Beschäftigung benötigen.

In der Natur nisten Aras in Baumhöhlen oder an Felswänden. Das Weibchen legt normalerweise zwei bis drei Eier, die es etwa 24 bis 28 Tage lang bebrütet. Beide Elternteile kümmern sich um die Jungen, bis diese flügge werden. Leider sind viele Ara-Arten durch Lebensraumverlust und illegalen Handel bedroht. Der Schutz ihrer natürlichen Lebensräume und die Bekämpfung des illegalen Handels sind entscheidend, um das Überleben dieser beeindruckenden und wunderschönen Vögel zu sichern.

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