Mein Name ist Klopfi, und ich bin ein Buntspecht. Ich wohne in einem großen, alten Buchenwald, wo die Sonne durch das Blätterdach in tanzenden Flecken auf den Waldboden fällt. Hier kenne ich jede Ecke, jedes Moosfleckchen und fast jeden Bewohner. Meine Lieblingsbeschäftigung ist das Trommeln – ich hämmere oft an die Rinde der Bäume, um Insekten zu finden oder um mit anderen Spechten zu reden. Doch was ich an jenem Morgen entdeckte, veränderte meine Sicht auf den Wald für immer.
Es war ein kühler Frühlingsmorgen, und der Tau glitzerte wie winzige Diamanten auf den Blättern. Während ich mich an eine alte Eiche anschlich, erhaschte ich ein Leuchten, das durch eine Astgabel schimmerte. Magisch zog es mich an. Vorsichtig hüpfte ich näher. Dort, inmitten des Sonnenlichts, entdeckte ich ein kleines, goldschimmerndes Pilzgeflecht. Es war nichts Aufregendes wie ein fetter Borkenkäfer, aber irgendetwas war anders. Meine Freundin Zwirbel, die flinke Haselmaus, kicherte aus einem nahen Brombeerstrauch: "Klopfi, spiel nicht mit dem Essen!" Was sollte ich sagen? Ich war einfach fasziniert.
Ich klopfte vorsichtig gegen die Eiche, um zu prüfen, ob unter der Rinde etwas Essbares lauerte. Doch plötzlich vibrierte ein sonderbarer Ton durch den Stamm. Kein Trommelschlag klang je so. Es war, als hätte der Baum zurückgesprochen! Zwirbel sprang erschrocken auf meine Schulter. "Was war das?" fragte sie mit großen Augen. "Vielleicht...", überlegte ich laut, "...hat dieser Baum ein Geheimnis." Keine Antwort kam – nur das leise Knistern der Blätter im Wind. Gemeinsam beschlossen wir, der Spur dieses ungewöhnlichen Tons zu folgen.
Im dichten Blätterwald wirbelte uns das Abenteuer entgegen: Ein junger Kernbeißer warnte uns, dass die alte Luchsdame durch das Revier streifte. Schließlich führte uns das Geräusch an einen versteckten Waldteich, wo sich die Lichtstrahlen auf der Oberfläche brachen. Aus einem umgestürzten Baumstamm stieg plötzlich ein Schwarm von Glühwürmchen auf und umschwärmte das goldene Geflecht, das wir entdeckt hatten. Wie ein zeitloser Tanz sah es aus. "Das muss magisch sein", wisperte Zwirbel ehrfürchtig.
Ich wagte einen letzten Trommelschlag gegen den hohlen Stamm. Und wie durch Zauberhand ertönte eine Melodie – kein Geräusch, wie ich es jemals gemacht hatte, sondern eine Symphonie des Waldes: Blattwispern, Käferkrabbeln, Vogelruf. Der Wald sang mit uns. Ich musste lachen: Manchmal entdeckt man mehr als nur Käfer, wenn man den Mut hat, mit offenen Augen hinzuhören.
| Name: | Buntspecht |
| Wissenschaftlicher Name: | Dendrocopos major |
| Gewicht: | 70-90 g |
| Maße: | 20-23 cm Länge |
| Lebensalter: | Bis 11 Jahre |
| Lebensraum: | Laub- und Mischwälder |
| Geschwindigkeit: | Geschätzte Fluggeschwindigkeit 25 km/h |
Der Buntspecht ist ein farbenfroher und kräftiger Vogel, der in Europa, Asien und Nordafrika heimisch ist. Er hat ein auffälliges Federkleid mit schwarz-weißen Streifen und roten Flecken auf dem Bauch und unter dem Schwanz. Männliche Buntspechte haben zusätzlich einen roten Fleck auf dem Hinterkopf, der sie von den Weibchen unterscheidet.
Buntspechte leben in Wäldern, Parks und Gärten, wo sie bevorzugt in alten Bäumen nach Nahrung suchen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Larven und Käfern, die sie aus der Rinde oder dem Holz herausmeißeln. Im Winter fressen sie auch Nüsse, Samen und Beeren. Mit ihrem kräftigen Schnabel hämmern sie in die Baumrinde, um an ihre Nahrung zu gelangen und um Nistlöcher zu bauen.
Der Trommelwirbel des Buntspechts, der durch das schnelle Hämmern auf Holz entsteht, ist ein typisches Geräusch in seinen Lebensräumen. Dieser Trommelwirbel dient sowohl der Reviermarkierung als auch der Kommunikation mit Artgenossen. Buntspechte bauen ihre Nester in Baumhöhlen, die sie selbst zimmern. Das Weibchen legt etwa 4 bis 6 Eier, die beide Elternteile bebrüten und die Jungen füttern. Der Buntspecht ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, da er hilft, Insektenpopulationen zu kontrollieren und zur Gesundheit der Wälder beiträgt.