Die Abenteuer von Luma, der neugierigen Grünen Mamba

Hallo, ich bin Luma, eine Grüne Mamba, und ich schlängle mich durchs Leben – wortwörtlich. Mein smaragdgrüner Körper blitzt zwischen den Blättern, während ich hoch oben in einem alten Akazienbaum wohne. Dies ist mein glücklicher Ort, mitten im tropischen Wald, wo die Sonne warm auf mein Zuhause scheint und die Luft feucht ist. Hier, im östlichen Afrika, gibt es so viel zu entdecken, von scheuen Buschbabys, die nachts umherhuschen, bis zu den plapperhaften Webervögeln, die mit ihren kunstvollen Nestern angeben. Doch bleibe ich lieber weiter oben – am Boden könnten Leoparden oder Schlangenadler lauern, und die sind wirklich nicht meine besten Freunde.

Mein Morgen begann wie jeder andere, mit einem kleinen Snack: eine agilere Eidechse, die viel zu selbstsicher war. Doch etwas war heute anders. Beim Enthäuten – wir Schlangen wechseln nämlich alle paar Wochen unsere Haut, um blitzblank zu bleiben – habe ich etwas Seltsames bemerkt. Meine Schuppen glitzerten ein bisschen stärker als sonst, und das machte mich neugierig. Ich beschloss, mein Spiegelbild in einer Pfütze zu betrachten. Dafür musste ich den Baum verlassen, ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Aber als Grüne Mamba, die recht giftig ist, mache ich mir um vieles weniger Sorgen als andere Waldbewohner.

Am Boden begegnete ich einem Chamäleon namens Khalifa, das mich mit seinen drehenden Augen beobachtete. "Luma, was tust du unten? Du weißt doch, dass das kein sicherer Ort für dich ist!", sagte sie in einem mahnenden Ton. Doch ich erzählte ihr von meinem Vorhaben, die Welt mit neuen Farben zu erkunden, und meine glänzenden Schuppen genauer anzusehen. Ich wollte wissen, ob sie tatsächlich so besonders waren oder ob die Sonne nur ein wenig zu frech geschienen hatte. Khalifa rollte mit ihren ungewöhnlichen Augen und murmelte etwas über meine Überheblichkeit. Doch sie folgte mir neugierig, wie es nur ein Chamäleon tun kann.

Weiter ging es durch dichte Sträucher, wo ich auf einen munteren Charakter traf: Kito, das kleine Warzenschwein. "Luma! Komm, schau dir das an!", grunzte Kito und führte mich zu einer Stelle, wo sich Webervögel in einem wilden Balztanz bewegten. Ihre leuchtenden Federn erinnerten mich daran, wie auch ich stolz auf meine Farbe war. "Sieh mal", sagte ich, "wie kreativ sie ihre Nester bauen und mit ihrem Tanz erzählen! Vielleicht muss ich gar nicht glänzen, vielleicht reicht es, genau das zu sein, was ich bin." Kito schnaubte und meinte: "Du bist doch schon jetzt einzigartig, Luma!" Vielleicht hatte der kleine Grunzer recht.

Am Ende meines Abenteuers hatte ich verstanden, dass Selbstausdruck nicht bedeutet, etwas anderes zu sein, sondern das Schönste an sich selbst zu entdecken. Auf dem Rückweg lächelte ich – nun ja, so gut es eine Mamba eben tut – und freute mich auf meine sichere Baumkrone. Mit neuen Gedanken im Gepäck kroch ich hinauf, begleitet vom Zirpen der Grashüpfer und dem Rascheln der Blätter. Mein Zuhause ist die Bühne und ich das grüne Funkeln, das sie verziert. So war es schon immer, und so soll es bleiben. Heute bin ich, Luma, ein bisschen mehr ich selbst als gestern.

Wusstest du?

Die Grüne Mamba ist nicht nur wunderschön, sondern auch eine ausgezeichnete Kletterin. Ihre schlanke, aerodynamische Körperform hilft ihr, sich geschmeidig durch die Baumkronen zu bewegen, wo sie vorrangig lebt. Sie verbringt die meiste Zeit in den Bäumen und kommt nur selten auf den Boden – ganz schön beeindruckend!