Hallo, ich bin Finneus, ein grauer Riffhai, und ich liebe mein Zuhause im warmen, klaren Wasser des Korallenriffs. Mein Reich liegt im Pazifik, in der Nähe einer winzigen Insel. Das Riff ist unser kleiner bunter Dschungel unter Wasser, mit unzähligen Ecken und Verstecken. Hier wimmelt es von Papageifischen, Kaiserfischen und manchmal sogar von einer Meeresschildkröte, die vorbeischwimmt. Mein schlanker, grauer Körper mit weißlicher Unterseite ist perfekt dafür gemacht, in diesem Labyrinth schnell zu gleiten. Ich bin kein großer Typ wie ein Weißer Hai - dafür lasse ich mich aber auch nicht so leicht einschüchtern!
Heute ist ein besonderer Tag. Unsere jährliche Tradition, die Tintenfisch-Vollmondnacht, steht bevor. Jedes Jahr um diese Zeit sammeln wir Riffhaie uns an einem Ort, wo die Tintenfische tanzen. Mein Freund Korbo, ein farbenprächtiger Lippfisch, sagt, dass der Tanz Glück bringt. Und auch wenn ich nicht ganz verstehe, was Glück genau ist, mag ich die Energie, die heute in der Strömung liegt. Es ist, als ob das ganze Riff aufgeregt ist. Aber zuerst muss ich noch jagen – ein hungriger Finneus ist kein guter Tänzer, sagt meine Mama immer.
Ich schwimme leise durch das Riff, meine scharfen Sinne wachsam. Ein kleiner Schwarm von Fischen hält gebührenden Abstand zu mir – ich bin zwar kein Fressfeind für jeden, aber neugierig beobachten sie mich trotzdem. Dann entdecke ich es: Ein Schwarm Glasfische schimmert wie Silber in der Strömung. Mit blitzschnellen Bewegungen attackiere ich und schnappe einen Fisch. Obwohl mein Bauch jetzt zufrieden ist, mache ich mir Sorgen. Habe ich genug Zeit, um rechtzeitig zum Tanz zu kommen? Die Sonne senkt sich langsam, und bald wird die Dämmerung das Riff in Blau hüllen.
Als ich am Treffpunkt ankomme, sehe ich sie: Hunderte von Tintenfischen, die im Mondlicht tanzen. Ihre Körper schimmern in allen Farben des Regenbogens. "Fantastisch, oder?" fragt Korbo, der neugierig aus einem Korallenstock späht. Ich nicke. Der Tanz ist mehr als nur ein Spektakel – er ist ein altes Ritual, das die Verbindung zwischen uns allen im Riff stärkt. Auch wir Riffhaie tanzen schließlich, indem wir uns in schwingenden Bewegungen um die strudelnden Tintenfische bewegen. Es ist wunderschön und zeitlos.
Später, als die ersten Strahlen der Sonne das Wasser streifen, ziehe ich mich müde, aber glücklich zurück. Traditionen wie diese verbinden uns alle – ob Fisch, Hai oder Tintenfisch. Ohne meinen Freund Korbo hätte ich vielleicht nie verstanden, wie wichtig diese Momente sind. Die Tintenfisch-Vollmondnacht ist keine Party – es ist unser Riff, das zusammen feiert. Und jetzt freue ich mich schon wieder auf die nächste.
Graue Riffhaie können die magnetischen Felder der Erde wahrnehmen und nutzen sie, um sich in ihrem weiten Lebensraum unter Wasser besser orientieren zu können. Diese Fähigkeit nennt man Magnetorezeption und ist bei vielen Tieren im Ozean zu finden!
| Name: | Grauer Riffhai |
| Wissenschaftlicher Name: | Carcharhinus amblyrhynchos |
| Gewicht: | 20 kg |
| Maße: | bis 2,50 Meter |
| Lebensalter: | 25 Jahre |
| Lebensraum: | Ist in den tropischen Küstengewässern weltweit verbreitet, insbesondere im Pazifik und im Indischen Ozean sowie im westlichen Atlantik. Diese Haie bewohnen Korallenriffe und flache Küstengewässer in Tiefen von bis zu 30 Metern. |
| Geschwindigkeit: | keine Angabe |
Der Graue Riffhai, wissenschaftlich bekannt als Carcharhinus amblyrhynchos, ist eine weit verbreitete Haiart in den tropischen und subtropischen Meeren weltweit. Diese Haie sind häufig in Korallenriffen anzutreffen, insbesondere in den Gewässern des Indopazifiks, von der Küste Ostafrikas bis nach Japan und Australien sowie entlang der Küsten Südostasiens. Graue Riffhaie sind schlank gebaute Raubtiere, die normalerweise eine Länge von 1,5 bis 2,5 Metern erreichen. Sie zeichnen sich durch ihre graue Färbung aus, die ihnen eine gute Tarnung in den Riffumgebungen bietet. Diese Haie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Kopffüßern und anderen wirbellosen Meeresbewohnern. Als wichtiger Bestandteil des Ökosystems der Korallenriffe tragen Graue Riffhaie zur Regulation der Fischpopulationen bei und helfen, das Gleichgewicht in diesen sensiblen Lebensräumen aufrechtzuerhalten. Trotz ihrer Fähigkeit, potenziell gefährlich zu sein, sind sie im Allgemeinen scheu und meiden den Kontakt mit Menschen, es sei denn, sie werden provoziert oder in die Enge getrieben.