Hallo, ich bin Finja, die Falterfischin! Ich wohne im warmen, glitzernden Wasser eines Korallenriffs mitten im Pazifik. Mein Zuhause ist so bunt wie ich selbst – mit meinen gelben Flossen und dem schwarzen Streifen über meinen Augen passe ich hier perfekt rein. Aber es ist nicht nur schön, sondern auch mein Überlebensort. Hier gibt es Korallenpolypen, Algen und kleine Wirbellose, die ich gerne knabbere. Das Riff ist lebendig, fast so, als würde es atmen. Überall wuseln andere Tiere umher: Edelstachelhäuter auf dem Sand, schillernde Rifffische, und manchmal entdecke ich sogar eine neugierige Meeresschildkröte. Doch genauso gibt es hier Gefahren – zum Beispiel Muränen oder den gelegentlichen Raubzug eines großen Zackenbarsches. Und wie alle Falterfische hüte ich mich davor, einem hungrigen Hai vor die Flossen zu schwimmen.
Heute begann meine Morgenrunde wie immer. Ich wagte mich ein Stück weiter am Außenriff entlang, wo das Wasser tiefer wird und die Strömung stärker greift. Dort begegnete ich Kraki, dem blauen Kraken. Mit seinen acht Armen und großen, klugen Augen ist er ein genialer Geschichtenerzähler. „Finja,“ begann er heute, „weißt du eigentlich, dass das Riff hier schon viel älter ist, als wir alle zusammen?“ Ich schüttelte meinen Kopf. „Vor vielen, vielen Wasserumläufen sah dieses Riff ganz anders aus. Es wächst und verändert sich mit der Zeit.“ Seine Worte klangen faszinierend. Ich wollte mehr wissen. Kraki deutete auf eine uralte Koralle, die wie ein versteinertes Labyrinth aussah. „An ihr kannst du Spuren der vergangenen Strömungen sehen“, erklärte er. Sein Blick wurde geheimnisvoll. „Manchmal“, fügte er hinzu, „zeigt uns das Meer mehr, als wir sehen können, wenn wir ganz still sind.“
Ich bin nicht dafür bekannt, stillzustehen. Aber heute wagte ich etwas Neues. Ich schloss meine Flossen und trieb mit der Strömung. Ein warmer Strom erwischte mich und zog mich tiefer ins Blau, weg von meinem vertrauten Riff. Plötzlich war die Welt um mich herum anders. Vor mir entfaltete sich eine riesige Fläche aus Korallen – aber sie war noch in den Kinderschuhen. Miniaturkorallen wuchsen aneinander, und der Sandboden war frisch und unberührt. Überall wimmelten Lebewesen, die ich noch nie gesehen hatte. Die Strömung glitt weiter, und auf einmal war da ein riesiger Fisch vorbei. Es sah fast wie ein Napoleonsfisch aus – nur noch größer und älter! Ob ich vielleicht das Riff von vor tausend Wasserumläufen sah? Ich wusste es nicht, aber mein Herz pochte wild.
Bevor ich überhaupt richtig Zeit hatte, mich zu orientieren, zog mich die Strömung zurück. Die vertrauten Konturen des Riffs nahmen Gestalt an. War gerade wirklich passiert, was ich dachte? Oder war das das Spiel meiner Neugier? Zurück am Riff traf ich Kraki wieder. „Hast du was gesehen?“ fragte er schmunzelnd. Ich erzählte ihm, was ich erlebt hatte, und er nickte weise. „Das Meer“, sagte er, „kennt viele Geheimnisse. Und nur, wer hinschaut, darf eine Zeitreise machen.“ Ich habe nie verstanden, wie er all das weiß, aber ich glaube, der Ozean erzählt ihm Geschichten, die er so gut bewahrt wie ein Schatz. Wenn ich nächstes Mal mit der Strömung treibe, werde ich die Augen weiter offen halten. Vielleicht erzählen mir die Korallen selbst noch mehr von ihrer Geschichte!
Einige Falterfische, wie der Chaetodon auriga (Arabischer Falterfisch), können ein Paar für das Leben bilden und jahrelang zusammen bleiben, sogar bei der Futtersuche! Sie sind wahre Meister der Teamarbeit im Ozean.
| Name: | Falterfisch |
| Wissenschaftlicher Name: | Chaetodontidae |
| Gewicht: | ca. 100-300 g |
| Maße: | ca. 12-22 cm |
| Lebensalter: | bis zu 5 Jahre |
| Lebensraum: | Korallenriffe |
| Geschwindigkeit: | ca. 2-4 km/h |
Der Falterfisch, auch als Schmetterlingsfisch bekannt, gehört zur Familie der Chaetodontidae und ist in tropischen und subtropischen Gewässern weltweit verbreitet. Diese farbenfrohen Fische sind für ihre leuchtenden Farben und auffälligen Muster bekannt, die oft Gelb, Weiß, Blau und Schwarz umfassen. Ihr Name leitet sich von ihrer Ähnlichkeit zu Schmetterlingen ab, sowohl in ihrer Farbgebung als auch in ihrer grazilen Schwimmweise.
Falterfische sind meist in Korallenriffen zu finden, wo sie in kleinen Gruppen oder paarweise leben. Sie ernähren sich hauptsächlich von Algen, Korallenpolypen und kleinen Wirbellosen, die sie mit ihren langen, schmalen Schnauzen aus Spalten und Ritzen im Riff picken. Einige Arten haben spezialisierte Ernährungsweisen und ernähren sich fast ausschließlich von Korallen, was sie zu wichtigen Akteuren im Ökosystem des Riffs macht.
Die leuchtenden Farben und interessanten Muster der Falterfische dienen nicht nur der Tarnung und dem Schutz vor Raubtieren, sondern spielen auch eine Rolle bei der Partnersuche und dem Territorialverhalten. Aufgrund ihrer Schönheit und ihrer Rolle im Ökosystem sind Falterfische beliebte Bewohner in Meerwasseraquarien, obwohl ihre Haltung eine Herausforderung darstellen kann, da sie empfindlich auf Veränderungen in der Wasserqualität reagieren.