Deine Cookie-Einstellungen wurden erfolgreich aktualisiert.
QR-Home Thema: Ozean
Seestern

Der kleine Wirbel im Rausch der Gezeiten

Ich heiße Wirbel. Ein ziemlich cooler Name für einen Seestern, oder? Die Wellen flüsterten ihn mir eines Tages zu, als ich noch ein winziger Punkt auf dem Meeresboden war, kaum größer als ein Sandkorn. Ich lebe hier, in einer Bucht voller Abenteuer, mit den schönsten blau-violetten Seeanemonen, korallenfarbenen Tangwäldern und großen Steinen, unter denen sich das eine oder andere Geheimnis verbirgt. Mein Zuhause, das Meer, ist nicht nur mein Spielplatz, sondern auch mein Jagdrevier – obwohl ich Mittagessen lieber krieche, statt es zu verjagen. Miesmuscheln stehen ganz oben auf meiner Speisekarte. Mit meinen robusten Armen – fünf an der Zahl – knackle ich sie wie eine Meisterin. Ach ja, ich bin übrigens ein Mädchen. Nicht, dass das eine große Rolle spielt, aber jetzt wisst ihr es.

Die Jahreszeiten bemerke ich dabei nur als leise Nuancen. Wenn die Wassertemperatur ein paar Grad kälter wird und der Tang länger im Rhythmus der Wellen schaukelt, dann weiß ich: Es ist Winter, auch wenn ich keine Schneeflocken sehe. Und im Frühling scheint das Wasser heller, fast glitzernd, als ob die Sonne einen goldenen Schleier über die Bucht legt. Die Tiere hier haben ihre eigenen kleinen Rituale. Mein Freund Blub, ein Vogelgezwitscher-versessener Einsiedlerkrebs, tauscht im Frühjahr seinen Muschelpanzer gegen einen neuen, größeren. Im Sommer liebt Stella, die größte Seegurke weit und breit, es, sich von der Strömung sanft an die schönsten Futterplätze treiben zu lassen. Alles verändert sich, und doch fühle ich mich immer sicher in meinem Reich aus Wasser und Wellen.

Heute jedoch wurde meine Welt ein kleines bisschen auf den Kopf gestellt. Es begann wie jeder andere Tag. Ich glitt zwischen den Felsen hindurch, meine kleinen Saugfüßchen ertasteten den Untergrund. Felsen geben ein beruhigendes Gefühl: kühl, fest, sicher. Da hörte ich plötzlich ein seltsames Geräusch, ein hartes Rattern, das über den Boden kratzte. Neugierig, wie ich bin, krabbelte ich näher heran. Dort am Boden lag etwas Glitzerndes, wie ein dünner Schleier aus silbernem Netz. Aber was wollte dieses Netz in meiner Bucht? Und warum bewegte es sich, ganz leicht, so als würde es atmen?

"Pass auf, Wirbel!", rief Blub, der Einsiedlerkrebs, und wedelte mit seinen kleinen Scheren. "Das ist ein menschliches Fischeretz. Es kann dich schnappen, genau wie die Fische! Du musst davon wegbleiben, solange du kannst." Ich wollte ihm gerade antworten, als ich sah, wie sich ein junger Fisch, kaum größer als ich selbst, im Netz verhedderte. Sein Körper zappelte verzweifelt. Sein Name war Flacker, und er war einer meiner Nachbarn. Ich konnte nicht einfach tatenlos zusehen. Mitsamt meiner Nervosität krabbelte ich näher an das Netz heran.

Seesterne sind stark, das glaubt man kaum, wenn man uns anschaut. Aber unsere winzigen Saugfüßchen und die kräftigen Platten an unseren Armen sind wie kleine Werkzeuge. Langsam, vorsichtig, zog ich an den Knoten des Netzes, bis sich das Ende löste. Flacker schoss hervor, frei und erleichtert. "Danke, Wirbel!" rief er glücklich, bevor er in den verschlungenen Felshöhlen verschwand. Blub, der Einsiedlerkrebs, sah mich kopfschüttelnd an. "Das war Wahnsinn, Wirbel! Mutig, aber Wahnsinn. Menschliche Dinge gehören nicht in unsere Welt." Vielleicht hatte er recht, aber für Flacker hatte es sich gelohnt.

Wenn ich als einfacher Seestern eines weiß, dann dass unser Meer keine Jahreszeiten wie an Land kennt. Alles hier ist im Fluss, immer sanft im Wandel, wie die Wellen es möchten. Wir bewegen uns mit dem Rhythmus der Gezeiten, so wie die Fische, die Krebse, die Algen und die Anemonen. Und vielleicht liegt unsere größte Stärke genau darin: in dieser Anpassungsfähigkeit, in der Fähigkeit, einander zu helfen, auch gegen Kräfte, die größer sind als wir selbst. Hier im Meer, wo jeder Tag ein neues Abenteuer bringt, bin ich glücklich. Ich bin Wirbel, und das ist meine Welt – ein geheimnisvoller, wunderschöner Ort, den ich immer wieder neu entdecke.

Wusstest du schon?

Ein Seestern kann Arme verlieren und nachwachsen lassen – oder bei manchen Arten sogar aus einem einzigen Arm einen neuen Seestern entstehen lassen!

Fakten und Daten - Seestern

Name:Seestern
Wissenschaftlicher Name:Asteroidea
Gewicht:5 kg
Maße:bis zu 80 cm
Lebensalter:bis zu 34 Jahre
Lebensraum:Europäische Meere (abgesehen vom Mittelmeer) sowie im Nordatlantik.
Geschwindigkeit:-

Seesterne, auch bekannt als Asteroidea, sind eine Klasse von Meerestieren, die zu den Stachelhäutern gehören. Diese ikonischen Meeresbewohner sind für ihre sternförmige Gestalt mit fünf oder mehr Armen bekannt. Seesterne sind in einer Vielzahl von Meeresumgebungen zu finden, von Gezeitentümpeln bis zu den Tiefen des Ozeans, und sie spielen eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem, insbesondere bei der Kontrolle der Population von Muscheln und anderen kleinen Meerestieren.

Seesterne ernähren sich durch einen einzigartigen Prozess: Sie stülpen ihren Magen aus ihrem Körper heraus, um ihre Beute zu verdauen, bevor sie ihn wieder einziehen. Sie haben die bemerkenswerte Fähigkeit, verlorene Arme zu regenerieren, was sie zu faszinierenden Studienobjekten für Wissenschaftler macht. Trotz ihrer Robustheit sind Seesterne durch die Veränderungen ihrer Lebensräume bedroht, darunter auch durch steigende Meerestemperaturen und Versauerung des Ozeans, die ihre Kalziumkarbonat-Skelette beeinträchtigen können.

Dir gefällt Graskind? Dann schau einfach in unserem Shop vorbei und entdecke viele weitere tolle Produkte:

Kräuter-Rezepte mit QR Code

Kräuter-Rezepte mit QR Code

Ozean-Poster mit QR Code

Ozean-Poster mit QR Code

Sonnensystem Poster mit QR Code

Sonnensystem Poster mit QR Code