Hallo, ich bin Rosa, eine stolze Flamingo-Dame aus der Camargue in Südfrankreich. Hier, zwischen den weiten, salzigen Lagunen, den seichten Seen und dichten Schilfwäldern, leben meine Familie und ich. Die Sonne brennt oft heiß vom Himmel, und die salzige Luft kitzelt mein Gefieder, das in all seinen Pink- und Rosétönen in der Sonne schimmert. Weißt du, warum wir Flamingos so rosa sind? Das liegt am Futter! In den flachen Gewässern finde ich winzige Krebstierchen und Algen, die Beta-Carotin enthalten, ein natürlicher Farbstoff, der mein Federkleid so leuchtend macht. Ohne ihn wäre ich viel blasser – und das fände ich echt langweilig.
In unserer Gegend leben viele andere Tiere, zum Beispiel Störche, Reiher und wilde Pferde. Ein Paradies, würdest du wohl sagen, aber selbst hier gibt es Tage, an denen der Mut auf die Probe gestellt wird. Nehmen wir den Tag gestern. Der Morgen begann wie immer: Ich suchte zusammen mit meiner Gruppe – meiner sogenannten Schar – nach Nahrung. Unsere langen Beine tragen uns mühelos durchs recht salzige Wasser. Mein Schnabel ist dabei das wichtigste Werkzeug. Er funktioniert wie ein Sieb: Ich verdünne den Schlamm im Wasser, und was von den Krebschen und Algen übrig bleibt, fange ich geschickt auf. Unser Frühstück verlief friedlich, bis plötzlich eine unerwartete Gefahr auf uns zukam.
Vom Schilf aus beobachteten wir, wie sich ein Fuchs näherte. Für so einen Räuber sind kleine Flamingoküken eine leichte Beute, also war Vorsicht gefragt. Flucht ist normalerweise unser erster Instinkt – wir sind schließlich keine Kämpfer. Doch an diesem Tag war es anders. Eins der Küken, noch gerade erst flügge geworden, hatte sich zu weit von der Schar entfernt. Meine Beine zitterten, als ich merkte, dass dem Kleinen Gefahr drohte. „Rosa, lauf nicht los!“, flüsterte meine beste Freundin Aqua, ebenfalls eine Flamingo-Dame. Doch ich wusste, ich konnte das Küken nicht im Stich lassen.
Also setzte ich meine langen Beine in Bewegung. Mit lautem Trompeten machte ich den Fuchs auf mich aufmerksam, während ich mit meinen Flügeln schlug, um größer zu wirken. Fuchs und ich sahen uns direkt in die Augen – in dem Moment fühlte ich mich gar nicht mehr rosa und hübsch, sondern groß und stark wie einer der wilden Pferde hier. Zum Glück reichte meine Ablenkung aus: Der Fuchs zögerte, dann entschied er sich, dass diese Beute den Aufwand wohl nicht wert war, und zog sich zurück. Das Küken krabbelte panisch in den Schutz der Schar, und mein Herz hörte endlich auf zu rasen. Puh!
Zurück in der Gruppe betrachtete ich die friedlich schimmernde Lagune mit all den Geräuschen, die unsere Heimat ausmachen: das sanfte Rascheln des Schilfs, das Quaken der Frösche, das Rufen anderer Vögel. Es ist ein lebendiger, wunderschöner Ort – und das Wissen, dass ich das Küken schützen konnte, gab mir das Gefühl, etwas unglaublich Wichtiges geleistet zu haben. Da, wo ich normalerweise zurückgewichen wäre, habe ich den Mut gespürt, für die Schar da zu sein. Mut ist also nicht nur Muskelkraft oder Lärm, Mut ist auch das Herz, wenn es am lautesten klopft.
| Name: | Flamingo |
| Wissenschaftlicher Name: | Phoenicopterus sp. |
| Gewicht: | 2-4 kg |
| Maße: | 110-150 cm Höhe |
| Lebensalter: | Bis 30 Jahre |
| Lebensraum: | Salzwasserlagunen, flache Seen |
| Geschwindigkeit: | Schwimmgeschwindigkeit 5 km/h |
Der Flamingo ist ein großer, auffälliger Vogel, der für sein leuchtend rosa Gefieder und seine langen, dünnen Beine bekannt ist. Diese auffällige Farbe erhalten Flamingos durch ihre Ernährung, die reich an Carotinoiden ist, welche in Algen und Krebstieren vorkommen. Es gibt mehrere Arten von Flamingos, die in verschiedenen Teilen der Welt leben, darunter Afrika, Südamerika, die Karibik und Südeuropa.
Flamingos leben in großen Gruppen, die als Kolonien bezeichnet werden, und bevorzugen flache Seen, Lagunen und Salzwassermarschen. Sie ernähren sich von kleinen Organismen wie Algen, Plankton, Krebstieren und Weichtieren, die sie aus dem Wasser filtern. Dabei nutzen sie ihren einzigartig geformten Schnabel, der kopfüber ins Wasser getaucht wird, um Nahrung herauszufiltern.
Flamingos sind gesellige Tiere und kommunizieren durch eine Vielzahl von Lauten und Körperhaltungen. Während der Brutzeit bauen sie Schlammnester, in die das Weibchen ein Ei legt. Beide Elternteile kümmern sich um das Ei und später um das Küken. Flamingos sind bekannt für ihre anmutigen Bewegungen und ihre beeindruckenden Gruppenformationen, die sie während des Fluges und beim Fressen bilden. Ihre Schönheit und ihr einzigartiges Verhalten machen sie zu faszinierenden Vögeln, die in der Wildnis und in Zoos auf der ganzen Welt bewundert werden.