Die Abenteuer von Hilda, der Flusspferdfrau

Hallo, ich bin Hilda, und ich bin ein Flusspferd – oder genauer gesagt, eine Flusspferdfrau. Ich lebe in einem wunderschönen Süßwasserfluß, der mit saftigem Grün an seinen Ufern geschmückt ist. Mein Zuhause ist in Afrika, wo die Sonne immer groß und golden am Himmel steht und die Wärme alles durchdringt. Jeden Morgen tauche ich in den kühlen Fluss, um mich zu erfrischen, und lasse mich von der Strömung ein Stück weit treiben. Das ist mein tägliches Ritual, aber unser Leben hier ist mehr als nur Baden und Sonne genießen. Der Fluss ist nicht immer ruhig, und die Savanne kann ein ganz schön wildes Gelände sein.

Da gibt es zum Beispiel Krokodile. Sie sind die Cousins der Echsen und leben hier genauso gern wie ich. Normalerweise mögen wir Flusspferde keine bösen Streitigkeiten, aber wenn eines von ihnen zu frech wird und zu nah kommt, dann zeige ich, dass ein Flusspferd nicht so leicht zu unterschätzen ist. Mit meinen kräftigen Zähnen und meinem Gewicht kann ich mich ordentlich behaupten – auch wenn ich lieber die Ruhe bewahre. Doch das ist der Kreislauf des Lebens hier: So wie wir Flusspferde unseren Raum brauchen, brauchen ihn die anderen Tiere ebenso. Die Krokodile lauern oft in den Tiefen des Wassers, während die Antilopen und Zebras vorsichtig am Ufer entlangziehen, immer auf der Hut.

Mein absoluter Lieblingsplatz ist das ruhige Seitenbecken unseres Flusses. Dort stehe ich im Schatten großer Akazienbäume, deren Äste sich sanft im Wind bewegen. Hier trifft sich unsere Flusspferd-Gruppe, die man auch „Herde“ nennen kann. Das Zusammenkommen ist wichtig für uns, denn gemeinsam fühlen wir uns sicher. Manchmal veranstalten wir eine Art Wettkampf – wer kann die größte Wasserfontäne spritzen oder die lauteste Geräuschkulisse machen? Das bringt uns viel Spaß, und es ist etwas, das nur wir Flusspferde verstehen. Die kleinen Kraniche, die uns oft am Ufer begleiten, schauen dann erstaunt zu und klappern neugierig mit ihren Schnäbeln. Es ist schön, Teil einer Lebewelt zu sein, in der jeder seinen Platz findet.

Aber das Leben am Fluss bedeutet nicht nur Entspannung. Manchmal geschieht etwas, das uns in Alarm versetzt. Neulich hörte ich das laute Gebrüll eines Löwen vom gegenüberliegenden Ufer. Löwen kommen normalerweise nicht ins Wasser, aber ihre Anwesenheit erinnert uns daran, dass wir wachsam sein müssen, besonders wenn kleine Flusspferdbabys in der Herde sind. Muttersein ist eine große Verantwortung! Wir Flusspferdmütter passen immer auf, dass die Kleinen sicher in unserer Nähe bleiben. Sie schwimmen noch nicht so gut wie wir Großen, aber sie lernen schnell, denn das Wasser ist ihr Schutz vor den Räubern der Savanne.

Am Abend wird die Welt ruhig. Die Sonne senkt sich rot am Horizont, und wir Flusspferde kommen aus dem Wasser heraus, um die süßesten Gräser der Uferlandschaft zu finden. Mit jedem Bissen füllt sich unser Magen, denn nachts ziehen wir oft weiter weg vom Wasser, um Nahrung zu suchen. Die Luft ist kühl, und über uns funkeln die Sterne wie Tausende kleine Lampen. Selbst die Rast in der Nacht ist magisch – die Vielfalt des Lebensraums, die Klänge des Flusses und das sichere Gefühl von Zugehörigkeit machen das Leben hier einfach perfekt. Ich bin Hilda, und ich bin stolz darauf, ein Flusspferd zu sein!

Wusstest du, dass Flusspferde bis zu 1400 Kilogramm wiegen können und trotzdem schneller laufen als der schnellste Mensch? Sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 30 Kilometern pro Stunde an Land!