Hallo! Ich bin Kanoa, und ich bin ein Gorilla – ja, ein echter, muskulöser Silberrücken mit einem glänzenden Mantel. Meine Familie und ich leben tief im Regenwald der Virunga-Berge in Zentralafrika. Die feuchten und duftenden Blätter, die hohe Luftfeuchtigkeit und das sanfte Rascheln der Bäume sind mein Zuhause. Hier gibt es riesige Bambusdickichte, schattige Unterholzpflanzen und saftige Früchte, die jeden Tag unser Büffet füllen. Kein Tag vergeht ohne Abenteuer, und heute begann eines, das ich niemals vergessen werde.
Es war früher Morgen, die Sonne schien durch ein Netz von Blättern und malte goldene Flecken auf meinen Rücken. Ich hatte gerade ein paar leckere Guaven geschnappt, als ich meinen besten Freund, Akiki, den verspielten Mantelaffen, hörte. „Kanoa! Du musst das sehen!“ rief er und sprang von einem Ast zum anderen, so flink, dass es mich immer wieder erstaunt, wie er das macht. Er führte mich zu einer kleinen Lichtung. In der Mitte lag ein seltsamer geflochtener Korb, voll mit Früchten, die nach Honig dufteten. Neugierig näherte ich mich langsam, schnupperte und sah mich nach möglichen Gefahren um. In den Virunga-Bergen muss man vorsichtig sein. Zwar ist es hier ruhig und wir haben keine großen Fressfeinde, aber fremde Gerüche können Raubtiere oder gar Menschen bedeuten.
Akiki sah mich an, mit seinen großen, runden Augen voller Aufregung. „Warum nimmst du sie nicht, Kanoa? Schau doch, das ist wie ein Geschenk!“ Er hüpfte um den Korb herum. Aber ich war skeptisch, meine Instinkte meldeten sich. „Weißt du, Akiki, manchmal steckt hinter guten Dingen etwas, das wir nicht sehen.“ Er schnaubte und erklärte, dass die Früchte verlockend waren und dass niemand in der Nähe war. Das konnte ich nicht leugnen – sie sahen saftig aus. Doch die kleinen Vögel auf den Ästen zwitscherten nervös, und selbst die Ameisen machten einen Bogen um den Korb. Vielleicht lag hier mehr im Verborgenen als nur ein Korb voller Beeren.
Ich setzte mich auf einen Stein und beobachtete das Szenario. Mein jüngerer Bruder, Bakari, ein aufgeweckter Gorilla mit einem beneidenswert schnellen Wachstum, kam dazu. „Kanoa, warum bist du so still? Das sind die besten Früchte, die ich je gesehen habe!“ Ich erklärte ihm meine Zweifel. Bakari blickte mich zunächst skeptisch an, entschied sich aber, ebenfalls abzuwarten. Ehrlichkeit und Vertrauen sind wichtige Dinge in unserer Familie, und wenn ich etwas Wichtiges sage, hören mir die anderen zu. Wir sind nicht einfach nur Gorillas, wir sind eine Gemeinschaft! Schließlich näherte sich eine alte Freundin, ein graues Erdferkel, das immer gut informiert ist. Sie erzählte, dass Menschen manchmal ungewöhnliche Gegenstände im Wald zurückließen, die nicht gut für uns seien. Wir alle entschieden, dass wir lieber warten sollten, bevor wir uns auf das fremde Geschenk stürzen.
Am Nachmittag kam plötzlich Unruhe in den Wald. Ein lauter Motorengeräusch ließ die Bäume erzittern, und Stimmen waren deutlich im Wind zu hören. Wir rannten davon und huschten durch die dichten Büsche. Wie sich herausstellte, war der Korb tatsächlich eine Falle. Die Menschen waren hier, um uns zu fangen! Aber dank unserer Vorsicht passierte uns nichts – wir waren schon weit weg in Sicherheit. Am Abend saßen wir zusammen, kauten unsere saftigen Bambuszweige und blickten zum Sternenhimmel hinauf. Akiki lobte mich für meinen Instinkt. „Du hast uns gerettet, Kanoa. Vielleicht sollte ich weniger unvorsichtig sein.“ Ich grinste und war froh, dass ich auf meine Instinkte vertraut hatte.
| Name: | Gorilla |
| Wissenschaftlicher Name: | Gorilla beringei |
| Gewicht: | 140-200 kg |
| Maße: | 1.4-1.7 m Höhe |
| Lebensalter: | Bis 40 Jahre |
| Lebensraum: | Regenwälder |
| Geschwindigkeit: | 25 km/h |
Der Gorilla ist der größte Menschenaffe und lebt in den tropischen Wäldern Afrikas. Es gibt zwei Hauptarten: den Westlichen Gorilla und den Östlichen Gorilla. Gorillas sind bekannt für ihre beeindruckende Größe, ihre kräftigen Körper und ihr sanftes Verhalten. Sie haben ein dichtes, schwarzes Fell und große, ausdrucksstarke Augen.
Gorillas sind Pflanzenfresser und ernähren sich hauptsächlich von Blättern, Früchten, Rinden und Wurzeln. Sie leben in sozialen Gruppen, die man "Truppen" nennt. Eine Truppe wird oft von einem dominanten Männchen, dem sogenannten Silberrücken, angeführt. Dieser schützt die Gruppe und führt sie zu den besten Futterplätzen. Gorillas sind sehr soziale Tiere und kommunizieren durch eine Vielzahl von Lauten, Gesten und Gesichtsausdrücken.
Gorillas spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie zur Verbreitung von Samen beitragen und die Vegetation beeinflussen. Leider sind sie durch Lebensraumverlust und Wilderei bedroht, weshalb der Schutz ihrer Lebensräume und der Einsatz von Naturschutzmaßnahmen entscheidend sind, um ihr Überleben zu sichern. Trotz ihrer Größe und Stärke sind Gorillas friedliche Tiere, die oft als sanfte Riesen bezeichnet werden.