Stromlinienpelz und Silberwasser: Mein Abenteuer an der Flussbiegung

Hallo! Ich heiße Finn, und ich bin ein Fischotter. Mein Zuhause, die Flussbiegung, funkelt wie ein Schatz in der Sonne. Hier gibt es klare Wasserstraßen, weiche Gräser und steinige Ufer – perfekt, um durchzutauchen und zu spielen. Meine Mama sagt, dass Otter wie ich gute Schwimmer sind, weil unser Fell Wasser abweist und schön dicht ist. Aber ich finde, das Beste ist, dass ich überall Freunde habe. Naja, jedenfalls fast überall.

Heute begann alles mit einem Krächzen. Rotauge, das kleine Eisvogelmädchen, flatterte über meinen Lieblingsplatz. „Finn, hast du gehört? Strom, der alte Biber, braucht Hilfe! Sein Damm wurde von Menschen zerstört.“ Ich schnaubte. Menschen! Ihre Boote und Netze machen unser Leben schwerer. „Komm mit“, rief ich, „wir retten ihn!“ Ohne zu zögern, sprang ich ins kalte Nass und gleitete durch die Strömung.

Rotauge folgte mir in Sprüngen. Glitzernder Fisch huschte unter mir vorbei. Ich musste lachen – für mich war Fischen kinderleicht. Doch Fisch gibt auch Probleme: Die Hechte, die hier lauern, würden mich liebend gerne zum Abendbrot machen. Daher tauche ich oft tief und halte mich von ihnen fern. Heute hatte ich keine Zeit für Angst; Strom wartete. Ich musste schnell sein und klug handeln.

„Finn, schau!“ Am Ufer stand Stroms zerfallener Damm. Der alte Biber saß daneben, mit schlappen Schultern und einem Kummerblick. „Was soll ich tun?“ fragte er. Ich schaute mich um. Es gab Holzstücke, Schlamm und Gras. Na klar! „Wir bauen es zusammen“, sagte ich. Doch Rotauge war skeptisch. „Biber und Otter? Ihr arbeitet doch nicht oft zusammen.“ Strom lächelte müde. „Jeder kann helfen, Finn hat recht.“ Vielfalt macht stark, dachte ich. So schlichen wir los.

Dank meiner schlanken Gestalt und Stroms breiten Zähnen ging die Arbeit schnell voran. Rotauge half beim Aussuchen des besten Holzes. Wir rollten und schoben, trugen Schlamm und stapelten die Stämme. Die Strömung machte alles klitschig, aber nach Stunden glitzerte das Wasser wieder friedlich durch ein neues Dammhaus. „Wir Otter, Biber und Vögel leben zusammen, weil wir hier hingehören“, erklärte ich stolz.

Am Abend war alles still. Strom dankte uns mit Grinsen, und Rotauge erzählte Witze vom Ast. Während ich in mein weiches Bett aus Wasserpflanzen rutschte, dachte ich an unseren Lebensraum. Es war nicht immer leicht, ihn zu teilen, aber Vielfalt macht stark – das wusste ich jetzt. Der Mond spiegelte sich silbern im Fluss, und ich fühlte mich stark.

Wusstest du, dass das dichte Fell eines Fischotters bis zu 12.000 Haare pro Quadratzentimeter hat und ihm perfekt hilft, im eiskalten Wasser warm zu bleiben?