Hallo du da! Ich heiße Otis und bin ein Fischottermännchen. Mein Zuhause? Ein wunderschöner, klarer Fluss, eingerahmt von grünen Weiden und schattigen Auen. Hier wohne ich zusammen mit meinen Geschwistern Otto und Elise – nicht weit entfernt von einem dichten Wald. Die Luft duftet nach feuchtem Moos, und das Wasser ist so kühl, dass ich mitten im Sommer darin herumplanschen kann, ohne dass mir zu warm wird. Ganz ehrlich? Fischotterleben ist herrlich! Mit meinem eleganten Fell gleite ich geschmeidig durchs Wasser. Aber weißt du, was mein Lieblingszeitvertreib ist? Frösche erschrecken und Fische jagen. Die meisten meiner Tage laufen ruhig ab, doch neulich passierte etwas Magisches, das mein Leben verändert hat.
An einem gemächlich fließenden Sonntagnachmittag, als die Sonne golden über den Fluss schimmerte, entdeckte ich am Ufer einen seltsamen Stein. Er war glatt wie mein Bauchfell und schien im Licht aufzublitzen, als würde er direkt mit mir sprechen. „Nimm mich mit!“, flüsterte eine geheimnisvolle Stimme in meinem Kopf. Zugegeben, ich bin eher der Typ für Abenteuer als fürs Grübeln, also schob ich den Stein vorsichtig zu meinem Bau und beäugte ihn neugierig. Aber kaum hatte ich ihn berührt, passierte das Unglaubliche: Die Welt um mich herum begann zu wabern, und plötzlich war ich nicht mehr bei meinem gemütlichen Fluss.
Stell dir vor, ich war jetzt in einem riesigen, uralten Wasserlauf! Er war viel breiter, und seltsame Geräusche erfüllten die Luft – Schreiende Vögel und der Hall von Trommeln. Am Ufer standen riesige Tiere, die aussahen wie Menschen, aber deutlich primitiver. Ihre Kleidung bestand aus Tierhäuten, und sie hielten lange Speere. Ich hörte jemanden sagen: „Die Fließwasserjäger sind wieder hier, diese fabelhaften Schwimmer!“ Bevor ich überhaupt überlegen konnte, wie ich hierhergelangt war, tauchte ein alter Schwarm Otter auf und begrüßte mich so, als würden sie mich schon lange kennen. „Otis, der Wanderer. Wir haben auf dich gewartet.“
Die Fischotter führten mich entlang des Ufers und zeigten mir ihre Welt: Es war die Eiszeit! Der Fluss war eiskalt, voller Forellen und Hechte – festliches Jagdvergnügen für ein Pfeilschwimmer wie mich! Aber die Zeitreise hatte einen Grund, wie mir einer der älteren Otter erklärte. „Otis, du bist auserwählt, jungen Menschen die Bedeutung unserer Lebensräume beizubringen. Die Flüsse und Bäche, die sauberen Auen und die üppige Flora – all das ist bedroht.“ Der Gedanke machte mich nachdenklich, aber ein junger Lachs riss mich aus meinem Grübeln. „Wirst du uns helfen, die Zukunft zu bewahren?“ fragte er schüchtern.
Da merkte ich, dass ich wieder in meiner Zeit zurück war. Der Stein war verschwunden, aber ich wusste jetzt: Ich habe eine Mission. Jedes Mal, wenn ich am Flussufer laufe und die Libellen und Wasserläufer beobachte, erinnere ich mich daran, wie wichtig unser gemeinsames Ökosystem ist. Dieser wundersame Stein hat mir gezeigt, dass alle Tiere – vom kleinsten Schnecken bis zum imposantesten Adler – hier ihren Platz haben. Ich, Otis, werde alles tun, um dieses Zuhause zu erhalten.
| Name: | Fischotter |
| Wissenschaftlicher Name: | Lutra lutra |
| Gewicht: | 7-12 kg |
| Maße: | 57-95 cm Länge |
| Lebensalter: | Bis 16 Jahre |
| Lebensraum: | Flüsse, Seen |
| Geschwindigkeit: | Schwimmgeschwindigkeit 12 km/h |
Der Fischotter, auch Eurasischer Otter genannt, gehört zur Familie der Marder (Mustelidae) und ist in Europa, Asien und Teilen Nordafrikas verbreitet. Er ist ein semi-aquatisches Säugetier, das sowohl im Wasser als auch an Land lebt. Fischotter sind bekannt für ihre schlanken Körper, dichten, wasserabweisenden Pelze und ihre ausgezeichneten Schwimmfähigkeiten.
Fischotter sind hervorragende Jäger und ernähren sich hauptsächlich von Fischen, aber auch von Amphibien, Krustentieren und kleinen Säugetieren. Sie haben einen stromlinienförmigen Körper und kräftige Beine mit Schwimmhäuten, die ihnen helfen, schnell und geschickt durch das Wasser zu gleiten. Ihre dichten Pelze halten sie warm und trocken, selbst in kaltem Wasser.
Fischotter leben in Ufernähe von Flüssen, Seen und Küstengebieten, wo sie in Höhlen oder unter Wurzeln ihre Baue anlegen. Diese Baue, auch als Holts bezeichnet, bieten ihnen Schutz und einen sicheren Ort zur Aufzucht ihrer Jungen. Fischotter sind sozial und spielen oft miteinander, was nicht nur zur Pflege ihrer sozialen Bindungen beiträgt, sondern auch ihre Fähigkeiten als Jäger schult. Aufgrund von Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung sind Fischotter in vielen Gebieten bedroht, weshalb zahlreiche Schutzmaßnahmen zu ihrem Erhalt eingeleitet wurden.