Die Abenteuer von Mollie im Finstermoor

Hallo, ich bin Mollie, der flinkeste Fischotter weit und breit, und mein Zuhause ist das wunderschöne Finstermoor. Hier leben wir, Fischotter, in klaren, kalten Flüssen, die von saftigen Gräsern und alten Bäumen umrahmt sind. An manchen Stellen glitzern die Wasserflächen in den Sonnenstrahlen, und die Luft riecht nach feuchtem Moos und modrigem Holz — perfekt für einen Otter wie mich! Doch heute war ein besonderer Tag, denn ich hatte etwas Neues vor. Nur wusste ich noch nicht, dass dieser Plan ein bisschen mehr Abenteuer mit sich bringen würde, als ich erwartet hatte.

Es begann damit, dass ich auf der Suche nach meinem Lieblingssnack war: frische Forellen! Ihre silbrigen Schuppen blitzen im Wasser, und ich kann sie mit einem schnellen Tauchgang packen. Im Fluss tummelten sich aber auch Köcherfliegenlarven, die ich gern knacke, und ein paar scheue Krebse, die hinter den Steinen kauerten. Doch plötzlich, als ich gerade einer schnellen Forelle hinterherjagte, hörte ich ein seltsames Platschen. Es kam aus einem Seitenarm des Flusses, der tief ins dichte Schilf führte. Neugierig wie immer, paddelte ich näher heran. Was ich dort entdeckte, ließ mein Herz schneller schlagen.

Dicht eingeschlossen zwischen Ästen und Treibholz saß Flitzi, der neugierige junge Eisvogel, den ich vor kurzem erst kennengelernt hatte. Seine prachtvollen blauen Federn sahen jetzt ganz zerzaust aus, und er wippte mit seinem winzigen Kopf nervös hin und her. Er hatte sich in einem Netz verfangen, das Menschen wohl achtlos im Moor zurückgelassen hatten. "Mollie, bitte hilf mir! Ich komm da nicht raus!", rief Flitzi mit einer Stimme, die ein wenig zittrig klang. Es war eine knifflige Lage, denn jeder falsche Zug könnte das Netz noch enger um ihn herumziehen. Aber mein Otterinstinkt meldete sich: Ich wusste, dass ich ihm helfen musste.

Mit meinen scharfen Zähnen begann ich vorsichtig, das Netz zu durchtrennen. Flitzi hielt still, während ich arbeitete, obwohl ich sah, wie schwer ihm das fiel. Er war von Natur aus ein zappeliger Vogel! Glücklicherweise hatten Fischotter wie ich äußerst geschickte Pfoten und starke Kiefer. Die kleinen Fäden des Netzes zerfielen langsam, und schließlich war Flitzi frei. "Danke, Mollie! Ich wäre ohne dich verloren gewesen!" Er machte einen kleinen Sprung und prallte fast gegen einen Baumstamm — typisch Flitzi. Doch bevor ich ihn stoppen konnte, flitzte er schon davon in die Sicherheit seines Nestes irgendwo im Dickicht.

Ich war stolz darauf, geholfen zu haben, aber am Tag war noch mehr zu entdecken. Als ich zurück in den Hauptfluss schwamm, begegnete ich Maximus, dem Dachs. Er hatte ebenfalls eine Warnung: "Pass auf, Mollie, der Fuchs schleicht heute durch das Gebiet auf der Suche nach Beute." Obwohl ich wusste, dass ich dem Fuchs im Wasser leicht entkommen könnte, war ich jetzt noch vorsichtiger. Mein Lebensraum war ein wunderschöner Ort, aber er war auch voller Gefahr — und nichts war wichtiger, als wachsam zu bleiben. Mit einem schnellen Schlag meiner kräftigen Schwimmhäute tauchte ich ab, um mich eine Weile im sicheren Dickicht zu verstecken.

Am Ende des Tages kehrte ich in die Sicherheit meiner Höhle zurück, die ich direkt am Flussufer unter Wurzeln und Steinen gebaut habe. Das Moos, das ich dort gesammelt hatte, war weich und gemütlich, und ich war müde von all den Abenteuern. Während ich langsam in den Schlaf driftete, dachte ich daran, wie wichtig es ist, aufmerksam zu sein und manchmal ein bisschen mutig — so wie heute bei Flitzi. Jeden Tag bringt Neues, und ich bin bereit für morgen. Schließlich bin ich Mollie, der flinke Fischotter mit dem Herz voller Neugier und einem Zuhause, das ich liebe.

Wusstest du, dass Fischotter unter Wasser die Augen schließen und ihre Barthaare nutzen, um Bewegungen von Beute im Wasser zu spüren? Das macht sie zu fantastischen Jägern!