Mein Name ist Malika. Das bedeutet so viel wie „Königin“ – und als Streifenhyänin passt das doch ganz gut. Ich lebe hier in den trockenen Ebenen, wo die Erde staubig ist und die Sonne vom Himmel brennt. Meine Heimat besteht aus trockenen Savannen und felsigen Hügeln, und nachts zeigt sich der Sternenhimmel klarer und schöner, als du es dir vielleicht vorstellen kannst. Ich bin meistens allein unterwegs. Streifenhyänen wie ich mögen es, ihr eigenes Ding zu machen. Doch glaub mir, auch alleine wird es hier nie langweilig.
Gestern war ein ganz besonderer Abend. Ich war gerade auf meiner üblichen Erkundungsrunde entlang des Flussbetts, das vor Jahren ausgetrocknet ist, als mir etwas ins Auge fiel. Es funkelte im schwachen Mondlicht zwischen all den Kieselsteinen. Neugierig, wie ich bin, schnupperte ich daran und stubste es mit meiner Schnauze an. Es war ein kleiner, glatter Stein, so schön wie ein Schmuckstück. „Das könnte ich doch mitnehmen“, dachte ich, „es sieht aus wie ein Schatz!“ Aber ich beschloss, es liegenzulassen – ich hatte Wichtigeres zu tun. Nahrung finden war schließlich das A und O.
Eine Weile später traf ich meinen Nachbarn Abu, einen listigen Honigdachs. Er grinste breit, wie er es immer tat, wenn er etwas ausheckte. „Malika, du wirst es nicht glauben! Ich habe einen funkelnden Diamanten gefunden. Liegt im alten Flussbett! Niemand darf davon wissen. Er ist mein Schatz!“ Mir rutschte fast das Herz in die Pfoten. Abu hatte meinen kleinen Kiesel gefunden und hielt ihn für wertvoller, als er tatsächlich war. Ich wollte etwas sagen, doch er raste schon davon. Ich dachte, es wäre wohl besser, ihn selbst entdecken zu lassen, was er da wirklich hatte.
In der folgenden Nacht hörte ich Abu laut lamentieren. „Das ist ja kein Diamant! Es ist nur ein Glasstein! Jemand hat mich reingelegt!“ Ich schlich mich näher. Er saß geknickt neben seinem Fund und sprach leise vor sich hin: „Warum habe ich nur etwas erzählt, ohne sicher zu sein? Jetzt lachen sicher alle über mich.“ Diesmal konnte ich nicht still bleiben. Ich trat aus dem Schatten hervor. „Abu, niemand lacht über dich. Aber weißt du, der Stein ist trotz allem schön. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir manchmal genauer hinschauen sollten, bevor wir Schlüsse ziehen.“ Er sah mich nachdenklich an und deutete ein kleines Lächeln an. „Tja, Malika, du hast wohl recht. Aber verrat’s keinem, ok?“ Ich grinste nur, drehte mich um und trottete zurück in die Nacht.
Streifenhyänen können die Töne bis zu einer Entfernung von mehreren Kilometern hören und sich so mit ihren lauten Rufen auch in dunkler Nacht über große Distanzen verständigen – ein wichtiger Überlebensvorteil in ihrer natürlichen Umgebung.
| Name: | Streifenhyäne |
| Wissenschaftlicher Name: | Hyaena hyaena |
| Gewicht: | 35 kg |
| Maße: | Länge: 1,0 bis 1,2 m, Höhe: 70-80 cm |
| Lebensalter: | Bis 12 Jahre |
| Lebensraum: | Trockene Savannen, offene Wälder und Buschland |
| Geschwindigkeit: | 45 km/h |
Die Streifenhyäne ist ein mittelgroßes Raubtier, das in Teilen Afrikas, des Nahen Ostens und Asiens vorkommt. Sie ist leicht an ihrem grauen bis gelbbraunen Fell mit markanten schwarzen Streifen an den Flanken, Beinen und über dem Rücken zu erkennen. Streifenhyänen haben eine kräftige Statur, einen großen Kopf und starke Kiefer, die ihnen helfen, Knochen zu zerkauen.
Streifenhyänen sind nachtaktive Tiere, die den Großteil ihrer Zeit damit verbringen, nach Nahrung zu suchen. Sie sind opportunistische Allesfresser und ernähren sich von Aas, kleinen Säugetieren, Vögeln, Insekten und Früchten. Dank ihrer kräftigen Zähne und Kiefer sind sie in der Lage, Knochen und harte Materialien zu zerkleinern, wodurch sie Zugang zu Nährstoffen erhalten, die für viele andere Tiere nicht erreichbar sind.
Streifenhyänen leben in verschiedenen Lebensräumen, darunter Halbwüsten, Savannen, Wälder und gebirgige Regionen. Sie sind normalerweise Einzelgänger, können aber auch in kleinen Familiengruppen vorkommen. Zur Kommunikation nutzen sie eine Vielzahl von Lauten, Körperhaltungen und Duftmarkierungen. Trotz ihres Rufes als Aasfresser spielen Streifenhyänen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie zur Beseitigung von Kadavern beitragen und so die Ausbreitung von Krankheiten verhindern. In einigen Regionen sind sie durch Lebensraumverlust und menschliche Konflikte bedroht, weshalb Schutzmaßnahmen wichtig sind, um ihre Populationen zu erhalten.