Hallo, ich bin Piko, die Buntspechtdame. Meine Federn schimmern schwarz-weiß mit roten Akzenten, und oft sagen die anderen Tiere, ich sehe aus wie ein kleines Kunstwerk. Meine Welt ist der Wald – ein zauberhafter Ort voller Geheimnisse und Lieder. Ich wohne in einer knorrigen alten Buche, deren Rinde wie ein eigenes Buch voller Geschichten aussieht. Hier fühle ich mich zu Hause, auch wenn es nicht immer leicht ist. Aber heute ist ein Tag, der mich etwas ganz Besonderes lehren sollte. Es begann damit, dass ich einen fremden Ruf hörte, den ich nicht kannte.
Es klang zart und weich, so gar nicht wie mein eigenes Klopfen, das durch den Wald hallt. Neugierig machte ich mich auf die Suche nach der Quelle dieses Geräuschs. Dabei begegnete ich meinem Freund Flitzi, dem Eichhörnchen. „Piko, wohin so schnell?“ fragte er neugierig, während er mit einem Zapfen spielte. „Da ist ein neuer Klang im Wald“, rief ich, „ich will rausfinden, von wem er stammt!“ Flitzi sprang auf meinen Ast und meinte: „Dann wird’s sicher spannend. Ich komme mit!“ Gemeinsam flogen und sprangen wir weiter, bis wir an einen Bach kamen, der im Sonnenlicht glitzerte.
Am Bächlein saß jemand, den wir noch nicht gesehen hatten: ein leuchtend bunter Vogel mit einem langen Schnabel. „Hallo Fremde“, piepste der Vogel, „ich heiße Kiwi und bin ein Eisvogel.“ Ich staunte – noch nie hatte ich einen Eisvogel getroffen! Kiwi erklärte, dass sie sich auf den Ästen über dem Bach jagt, um kleine Fische zu fangen. Flitzi war begeistert: „Du jagst im Wasser? Wie mutig!“ Kiwi lächelte: „Jeder von uns hat seine Talente.“ Ich nickte. „Willkommen in unserem Wald, Kiwi. Erzähl uns mehr über dich, damit wir dich besser verstehen.“
Kiwi berichtete, dass ihre bunten Farben oft Aufmerksamkeit erregen, manche Tiere sie aber wegen ihrer Andersartigkeit misstrauisch ansehen. „Manche denken, ich gehöre nicht hierher“, sagte sie leise. Flitzi schüttelte den Kopf: „Das ist doch Quatsch. Im Wald gibt’s Platz für alle, egal wie sie aussehen oder leben.“ Ich klopfte zustimmend mit meinem Schnabel auf den Baumstamm: „Hier zählt, wie wir miteinander umgehen, nicht wie wir aussehen.“ Kiwi lächelte dankbar. Als die Sonne tiefer sank, beschlossen wir, Kiwi durch den Wald zu führen, damit sie sich besser auskennt.
Während wir die alte Eiche zeigten und die besten Verstecke verrieten, kam uns ein Sperber entgegen. Für einen Augenblick hielt ich die Luft an – Sperber sind meine natürlichen Feinde. Doch dieser Sperber war nur auf der Durchreise. Kiwi bemerkte meine Spannung und fragte später leise: „Hast du oft Angst vor solchen Begegnungen?“ Ich zögerte. „Ein bisschen“, gab ich zu. „Aber das gehört zu meinem Leben im Wald dazu. Und jetzt, wo wir Freundschaften schließen, fühle ich mich stärker.“ Kiwi nickte. „Dann wollen wir Freunde bleiben“, sagte sie und klapperte fröhlich mit ihrem Schnabel.
Buntspechte trommeln nicht nur, um Nahrung zu suchen oder Nester zu bauen, sondern auch, um Revieransprüche zu markieren. Sie erreichen dabei bis zu 20 Schläge pro Sekunde und verursachen keinen Schaden an ihrem Gehirn, da ihr Schädel speziell gebaut ist, um die Stöße abzufangen!
| Name: | Buntspecht |
| Wissenschaftlicher Name: | Dendrocopos major |
| Gewicht: | 70-90 g |
| Maße: | 20-23 cm Länge |
| Lebensalter: | Bis 11 Jahre |
| Lebensraum: | Laub- und Mischwälder |
| Geschwindigkeit: | Geschätzte Fluggeschwindigkeit 25 km/h |
Der Buntspecht ist ein farbenfroher und kräftiger Vogel, der in Europa, Asien und Nordafrika heimisch ist. Er hat ein auffälliges Federkleid mit schwarz-weißen Streifen und roten Flecken auf dem Bauch und unter dem Schwanz. Männliche Buntspechte haben zusätzlich einen roten Fleck auf dem Hinterkopf, der sie von den Weibchen unterscheidet.
Buntspechte leben in Wäldern, Parks und Gärten, wo sie bevorzugt in alten Bäumen nach Nahrung suchen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Larven und Käfern, die sie aus der Rinde oder dem Holz herausmeißeln. Im Winter fressen sie auch Nüsse, Samen und Beeren. Mit ihrem kräftigen Schnabel hämmern sie in die Baumrinde, um an ihre Nahrung zu gelangen und um Nistlöcher zu bauen.
Der Trommelwirbel des Buntspechts, der durch das schnelle Hämmern auf Holz entsteht, ist ein typisches Geräusch in seinen Lebensräumen. Dieser Trommelwirbel dient sowohl der Reviermarkierung als auch der Kommunikation mit Artgenossen. Buntspechte bauen ihre Nester in Baumhöhlen, die sie selbst zimmern. Das Weibchen legt etwa 4 bis 6 Eier, die beide Elternteile bebrüten und die Jungen füttern. Der Buntspecht ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, da er hilft, Insektenpopulationen zu kontrollieren und zur Gesundheit der Wälder beiträgt.